Reihe über Leben, Gräber und Geschichte(n)

Neustadt in Holstein. Friedhöfe sind Orte der Stille, des Trauerns und des Gedenkens. Aber war das schon immer so? Und sind sie nicht auch mehr? Die Veranstaltungsreihe: „Leben – Und dann? Gräber und Geschichte(n)“ zeigt, wie sich Friedhöfe, Gräber und Bestattungskultur im Laufe der Jahrtausende bis heute hier in der Region entwickelt haben.

„Ein Friedhof ist nicht nur unsere letzte Ruhestätte, sondern auch ein Park und ein Ort, der Besonderheiten wie z. B. bekannte Persönlichkeiten, außergewöhnliche Grabsteine oder seltene Pflanzen beherbergt“, sagt Kai-Anne Christensen, die die Idee für dieses Angebot hatte. Auf ihre Initiative haben die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Neustadt in Holstein und das zeiπor – Museum der Stadt Neustadt in Holstein gemeinsam ein spannendes Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Im Mittelpunkt stehen die Gräber, Bestattungssitten und die Gründe für einen wertschätzenden Umgang mit den Toten von der Steinzeit bis in die Moderne.

Die Reihe startet am Mittwoch, den 4. Juni 2025, um 18.30 Uhr im zeiπor – Museum der Stadt Neustadt in Holstein. Dort stellt Dr. Frank Wilschewski archäologische Erkenntnisse zum Thema: „Tore zum Leben – Gräber in der Ur- und Frühgeschichte“ vor. Es geht um jungsteinzeitliche Großsteingräber, bronzezeitliche Hügelgräber und eisenzeitliche Urnengräber.

Am Dienstag, den 24. Juni, gibt der Museumsleiter um 18.30 Uhr in der Stadtkirche einen Einblick in das mittelalterliche und frühneuzeitliche Bestattungswesen.

Am Samstag, den 27. September 2025, geht es um und über den heutigen Friedhof in der Kirchhofsallee. Pastorin Sarah Lotzkat und Friedhofsverwalter Wolf Eckhard Rhein bieten dort eine Führung mit dem Titel: „Ein Park und seine Persönlichkeit(en)“ an. Dabei stehen neben dort beigesetzten berühmten Neustädter Persönlichkeiten auch die parkähnliche Anlage mit ihren besonderen Bäumen, Pflanzen und Grabmälern im Vordergrund.

Eine besondere Berücksichtigung finden der Jüdische Friedhof und der Ehrenfriedhof Cap Arcona. Am Samstag, den 18. Oktober 2025, wird Dietrich Mau über den Jüdischen Friedhof in Neustadt in Holstein führen. Er ist Spezialist für die jüdische Geschichte im Kreis Ostholstein.

Den Abschluss bildet am Samstag, den 8. November 2025, eine Führung von Dr. Peter Wendt zum Ehrenfriedhof Cap Arcona über: „Ein dunkles Kapitel – Der Cap Arcona Friedhof“. Der Referent arbeitet an einem Buch über die Ehrenfriedhöfe an der Lübecker Bucht.

Die Veranstaltungsangebote richten sich nicht nur an diejenigen, die historisch, kirchlich oder heimatkundlich interessiert sind, sondern an alle, die das Leben schätzen. Denn „Gräber sind Spiegel des Lebens“, wie es in einem Buchtitel von Prof. Alfred Haffner heißt.

Das Foto vor einer Grabplatte in der Stadtkirche in Neustadt zeigt von links: Wolf Eckhard Rhein, Dr. Frank Wilschewski, Pastorin Sarah Lotzkat, Präses Dr. Peter Wendt und Dietrich Mau.

Geschrieben am:

26. Mai 2025