Gedenken an den 7. Oktober

Bad Schwartau/Hohenstein. Am Montag, 7. Oktober jährt sich der Angriff der Hamas auf Israel. Am 11. und 12. Oktober feiern Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt Jom Kippur, das Versöhnungsfest, an dem in diesem Jahr besonders der Geiseln und Opfer des Überfalls gedacht wird.

Auch im Kirchenkreis wird für sie gebetet und in vielen Sonntagsgottesdiensten wird es Fürbitten geben. Unter der Überschrift „Auf dass es jeder hört“ lädt aus Anlass des Jahrestags Pastorin Adéla Jártimová, Beauftragte des Kirchenkreises für den christlich-jüdischen Dialog, zu einer Andacht ein. Sie findet statt am Montag, 7. Oktober um 18.30 Uhr in St. Fabian im Bad Schwartauer Stadtteil Rensefeld. Gezeigt werden dabei Bilder der israelischen Künstlerin Zoya Cherkassky. In Hohenstein lädt Pastor Jochen Müller-Busse bereits um 18 Uhr zu einer Friedensmesse ein, die als meditativer Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert wird.

Pastorin Jártimová hält dazu in einer Stellungnahme fest: „Dieser menschenverachtende Überfall auf Israel war das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit der Shoah. Dieses löste einen schrecklichen Krieg aus, der bis heute insbesondere zivile Opfer sowohl in Israel und Palästina als auch in anderen Gebieten des Nahen Ostens unfassbares Leid erfahren lässt.“ Zugleich sei in unserer Gesellschaft eine besorgniserregende Entwicklung zu beobachten, „die unter anderem den Nationalismus verharmlost und den Antisemitismus salonfähig macht. Immer mehr Jüdinnen und Juden fühlen sich deshalb auch in unserem Land zunehmend bedroht und fürchten um ihre Sicherheit“, so Jártimová. Mit Blick auf das bevorstehende Erntedankfest am 6. Oktober schreibt sie: „Der Kerngedanke am Erntedankfest ist die Dankbarkeit und das Nichtvergessen. Ich wünsche mir, dass wir neben der Dankbarkeit für alles Gute, das uns Gott geschenkt hat, nicht die Geiseln und alle weiteren Opfer dieses schrecklichen Krieges vergessen.“ Jedes Gebet oder Lied oder auch eine bewusste Schweigeminute könne an diesem Gedenktag den Menschen in Israel, Palästina und in den anderen Gebieten des Nahen Ostens Trost und Hoffnung schenken. Pastorin Jártimová ruft außerdem dazu auf, gegenüber jeder Form des Extremismus in unserer Gesellschaft klare Kante zu zeigen, „weil dieser im Widerspruch zu den Werten des christlichen Glaubens steht.“

Geschrieben am:

1. Oktober 2024