Hagedorn und Schmidt machen sich für Basilika stark
Altenkrempe. Bettina Hagedorn und Sebastian Schmidt, die Bundestagsabgeordneten aus Ostholstein, informierten sich über Schäden der Kirche in Altenkrempe. Die Gemeinde hofft auf einen Sanierungszuschuss des Bundes.

Nein, Zweifel an ihrem Willen, die Sanierung der Basilika in Altenkrempe mit aller Kraft zu unterstützen, ließen weder Bettina Hagedorn (SPD) noch Sebastian Schmidt (CDU) aufkommen, als sie am Donnerstag (20. November) vor Ort waren, um sich ein genaues Bild von den Schäden an der Dachkonstruktion der Kirche zu machen. Beide Bundestagsabgeordneten sagten zu, sich in Berlin dafür einzusetzen, dass die Kirchengemeinde Altenkrempe einen Zuschuss aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes (BKM) in Höhe von einer halben Million Euro erhält, der für den ersten Bauabschnitt dringend benötigt wird. Sowohl Hagedorn wie auch Schmidt fühlen sich Altenkrempe und der Basilika auch persönlich auf besondere Weise verbunden – und bekamen vor Ort einen detaillierten und fachlich fundierten Einblick, warum einige Arbeiten keinen Aufschub dulden.
Denn die Dachkonstruktion der Basilika in Altenkrempe ist in einem kritischen baulichen Zustand. Das haben verschiedene Untersuchungen aus jüngster Zeit bestätigt. Die Bauabteilung des Kirchenkreises und der Sonderbauausschuss Basilika (SBB) der Kirchengemeinde gehen von Sanierungskosten in einer Gesamthöhe von etwa 2,5 Millionen Euro für den spätromanischen Backsteinbau aus, dessen älteste Teile auf das Ende des 12. Jahrhunderts zurückgehen. Die Kirche gehört damit zu den ältesten Bauten überhaupt in Ostholstein und ist von herausragender kirchen- und kulturhistorischer Bedeutung, nicht nur in der Region.
Oberste Priorität haben im ersten Bauabschnitt die Ertüchtigung und die Ergänzung der Tragwerkkonstruktionen im Dach des Turms und des Chorbereichs, denn die Statik des gesamten Dachs der Basilika ist in Gefahr. Knapp eine Million Euro müssen dabei vor allem für den Austausch tragender Holzbalken und Auflager aufgewendet werden, die entweder witterungsbedingt von Fäulnis betroffen oder bei der letzten großen Sanierung vor 125 Jahren nicht sachgerecht verbaut wurden.
Die Gemeinde hofft nun für den ersten Bauabschnitt auf einen Zuschuss aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes (BKM) in Höhe der Hälfte der Kosten. Anfang September hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages – in dem Bettina Hagedorn Mitglied ist – dafür 35 Millionen Euro im Haushalt für 2025 freigegeben. Dass es voraussichtlich viele Mitbewerber aus dem Bundesgebiet geben wird, ist anzunehmen.
Bettina Hagedorn wusste um die Sanierungspläne in Altenkrempe und nahm umgehend Kontakt mit der Gemeinde auf, damit ein entsprechend ausgearbeiteter Antrag zeitnah auf den Weg gebracht werden konnte. Sie habe gehofft, „dass die Kirchengemeinde das jetzt ganz schnell hinkriegt“, so die Bundestagsabgeordnete.
Seit sie vor 45 Jahren nach Kasseedorf gezogen sei, kenne sie die Kirche. „Ich verbinde mit ihr Heimat. Es ist eine fantastische Kirche, eine fantastische Landmarke“, sagte sie, nachdem sie unter anderem mit Pastor Friedemann Holmer und dem Architekten und Vorplaner Michael Schröder bis hoch in den Kirchturm hinaufgeklettert war, um die gravierendsten Schäden zu begutachten. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass 50 Prozent der Mittel aus Berlin zugesagt werden. Die Kirche hat es verdient, der Kirchenvorstand hat es verdient, der Kirchenkreis hat es verdient“, sagte sie später im Beisein unter anderem vom Kirchengemeinderatsvorsitzenden Dr. Hans-Joachim Wolff, Kirchenpatron Carl-Christian Graf von Scheel-Plessen und Florian Schneider, Statiker und Vorsitzender des Sonderbauausschusses Basilika. Auch Peter Zink, Bürgermeister von Altenkrempe, war gekommen, um die Unterstützung der Kommunalgemeinde – die die Basilika im Wappen trägt – deutlich zu machen.
Die Vertreter der Kirchengemeinde hatten bereits am Vormittag des Tages den CDU-Bundestagsabgeordneten Sebastian Schmidt zu Gast, der ebenfalls bis in den Turm hinaufkletterte, an den Ausführungen der anwesenden Fachleute sehr interessiert war und seine Unterstützung zusagte. Schmidt hat eine biografische Verbindung zu Altenkrempe, spielte er doch als Jugendlicher im dortigen Fußballverein, „eine richtig tolle, coole Zeit“, wie er sagte. Der im Wahlkreis direkt gewählte Bundestagsabgeordnete sprach von einer „beeindruckenden, bemerkenswerten Kirche“. Er könne nicht versprechen, dass die Gelder bewilligt würden, aber er wolle sich „aus vollem Herzen und aus voller Überzeugung“ dafür einsetzen, „dass Sie möglichst viel Förderung bekommen“, so Schmidt. Er beließ es nicht bei Worten – sondern füllte sogleich einen Mitgliedsantrag für den Förderverein der Kirchengemeinde aus.
Fotos: Marianne Schreier und Marco Heinen
Geschrieben am:
21. November 2025





