Synode berät über
Zukunft der Friedhöfe
Ostholstein. Eine sich stark verändernde Bestattungskultur, immer weniger Erdgräber und somit eine geringere Auslastung der Flächen: Deutschlandweit geraten kirchliche und kommunale Friedhöfe zunehmend in eine wirtschaftliche Schieflage.

Weil kirchliche Friedhöfe ihre Leistungen im Auftrag der Kommunen anbieten, sind sie allein aus öffentlich-rechtlichen Gebühreneinnahmen zu finanzieren und nicht aus Kirchensteuermitteln. Doch die Kosten steigen und so wird es Zeit zum Umsteuern.
Wenn am Samstag, 12. Juli die 66 Synodalen des Kirchenkreises Ostholstein zu ihrer Themen-Synode im Reethuus in Winterhagen zwischen Neustadt und Sierksdorf zusammenkommen, dann werden sie genau solche Maßnahmen diskutieren. Dazu sind einige Kurzreferate geplant, unter anderem von Diplomingenieur Dr. Martin Venne von der auf Friedhofsentwicklung spezialisierten Firma Planrat Venne aus Kassel. Der Kirchenkreis hatte dort eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die Defizite benennt und sich mit den verschiedenen Szenarien einer Neuorganisation des Friedhofswesens in Ostholstein auseinandersetzt, um es fit für die Zukunft zu machen. „Wir werden Fragen der Organisation, Verwaltung und natürlich der Gestaltung unserer Friedhöfe in den Blick nehmen, wollen aber auch deren Bedeutung für die Verkündigung herausarbeiten“, erläutert Alexander Kroll, Leiter der Abteilung Friedhöfe beim Kirchenkreis. Denn aus seiner Sicht ist klar, dass es nicht allein um Effizienzsteigerungen und Kostenfragen gehen kann, sondern auch Fragen der kirchlichen Identität mit den Friedhöfen verbunden sind.
Die Thematik beschäftigt die Verantwortlichen in der kirchlichen Verwaltung schon seit 2016, als ein erster sogenannter „Friedhofsprozess“ in Gang gesetzt wurde, unter anderem um einen Überblick über den von den einzelnen Kirchengemeinden geführten Friedhöfe zu bekommen und die Gebührenordnungen an aktuelle Entwicklungen und rechtliche Rahmenbedingungen anpassen zu können.
In einem zweiten Schritt soll nun in einem Pilotprojekt die Trägerschaft der Friedhöfe von Eutin, Neustadt, Malente, Oldenburg und Schönwalde in einer neuen Organisationsstruktur zusammengeführt werden, um Erfahrungen in der Bündelung von Ressourcen und der Neustrukturierung zu sammeln.
Darüber hinaus wird es noch um Änderungen im Rahmen des Pfarrstellenrahmenplans gehen. So soll in der Kirchengemeinde Neustadt, wo nach dem Weggang von Pastor Dr. Heiko Hermann derzeit neben Pastorin Sarah Lotzkat die Vertretungspastoren Stefan Bemmé und Wolfram Glindmeier tätig sind, zunächst bis Ende 2029 eine ganze Pfarrstelle besetzt werden. Deren Schwerpunkt, neben den pastoralen Aufgaben, umfasst vor allem den Bereich der Leitung und Verwaltung der Kirchengemeinde. Außerdem wird im Bereich der Vertretungs- und Unterstützungsdienste des Kirchenkreises zum Ende des Jahres eine halbe Stelle aufgehoben und dafür im Gegenzug die Stelle für „Minisabbatical-Vertretungen“ um einen halben Stellenanteil erhöht. Pastorin Carola Beno wird diese Aufgabe wahrnehmen.
Geschrieben am:
7. Juli 2025