Pfingstgottesdienst mit frischem Wind

Ostermade. Wohin der Wind uns trägt – unter diesem Titel hatten die Kirchengemeinden im Pfarrsprengel Wagrien zum Pfingstgottesdienst nach Ostermade eingeladen. Es war einer der ersten gemeinsamen Gottesdienste im noch recht frisch gegründeten Pfarrsprengel.

Wohin der Wind uns trägt – zunächst trug der Wind vor allem Regen an den Strand. Das hielt aber die etwa 65 Besucherinnen und Besucher nicht ab, sich auf den Weg zu machen. Während eines großen Schauers stellte sich Pastor Wolfram Glindmeier kurzerhand unter einen riesigen Sonnenschirm und begann mit der Kirchenmusikerin Polina Abu-Saymeh gegen den Regen anzusingen. Die Gemeinde, die nach und nach immer größer wurde, lernte so die neuen Lieder schon vor dem Gottesdienst kennen. 

Wohin der Wind uns trägt – aus allen Himmelsrichtungen brachten die Kirchengemeinden Dinge mit, die für den Gottesdienst wichtig waren. Aus Großenbrode kamen die Liedzettel und Blumen, Neukirchen brachte den Altar und natürlich den ganzen technischen Aufbau mit, Heiligenhafen baute ein großes Kreuz am Strand auf. Dieses dunkle, harte Kreuz, das schon an Ostern zum Einsatz kam, wurde von den Gottesdienstbesuchern dann bunt und fröhlich mit Nelken zum Blühen gebracht. Besonders schön war es, die neuen und bekannteren Liedern mit unterschiedlichen Vorsängern zum Klingen zu bringen, von „Geh aus mein Herz“ bis zu Kirchentagsliedern war alles dabei. 

Wohin der Wind uns trägt – das ist auch eine Frage, die sich die Kirche und natürlich der Pfarrsprengel stellen muss. Pastorin Jacqueline Juny unterstrich in ihrer Predigt die Bedeutung von Pfingsten als Geburtstag der Kirche und Erinnerung an die treibende Kraft des Heiligen Geistes, der die Kirche immer wieder zur Erneuerung und zum Aufbruch auffordere. Seifenblasen unterstrichen das aufwirbelnde und die eigenen Vorstellungen auf den Kopf stellende Wirken des Geistes. Die Gebete von Pastor Stefan Bemmé, die diesen Gottesdienst rahmten, unterstrichen den Wunsch nach Gemeinschaft, Aufbruch in der Region und dem Segen Gottes. Das Abendmahl vor dieser Kulisse zu feiern, war besonders schön und berührend.

Wohin der Wind uns trägt – nach diesem Pfingstgottesdienst kann man sagen: Auf jeden Fall nach vorne in Richtung Zukunft. Dass dieser Gottesdienst so schön stattfinden konnte, lag vor allem am Teamgeist der Kirchengemeinden. Da war der Heilige Geist spürbar: Küster und Ehrenamtliche aus den drei Gemeinden, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Heiligenhafen und die Pastores arbeiteten Hand in Hand. „Wir verstehen uns ohne Worte“, sagte ein Küster nach dem Abbau. 

Wohin der Wind uns trägt – ein Projekt, dass wir auf jeden Fall wiederholen wollen. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr und gehen ermutigt und „begeistert“ weiter.

Text: Pastorin Jacqueline T. Juny / Foto: privat

Geschrieben am:

23. Mai 2024