Feministischer Blick auf Eva im Paradies
Bad Malente. „Ave Eva“, sei gegrüßt Eva, unter dieser Überschrift steht der „Frauensonntag“ zu dem das Frauenwerk des Kirchenkreises am 4. Mai um 9.30 Uhr in die Maria-Magdalenen-Kirche (Bahnhofstraße 64) in Malente einlädt.

Der Gruß ist nicht nur ein Wortspiel, weil sich dieses Palindrom, wie es in der Sprachwissenschaft genannt wird, vorwärts und rückwärts lesen lässt. Es ist auch eine Chiffre für die „Frau am Anfang der Schöpfung“, wie die Theologin Astrid Faehling erläutert, die den Gottesdienst mit Frauen aus dem Frauenwerk und der Kirchengemeinde vorbereitet hat. „Es hat uns gereizt, auf Spurensuche zu gehen – eben nach dieser Frau am Anfang. Wir wollten uns ein besseres Bild davon machen, wer sie war und was sie wurde beziehungsweise was die traditionelle Bibelauslegung daraus gemacht hat“, sagt sie. Die verbotene Frucht, die offenbar gefährliche Schlange – die Attribute, die gemeinhin mit der Paradiesszene verbunden würden, seien interpretatorisch vor allem „ein Ergebnis patriarchaler Deutungsgeschichte“, so die Theologin. Dies aufzubrechen und andere Interpretationsansätze aus der feministischen Theologie in den Blick zu nehmen, darum geht es am Frauensonntag, der keinen festen Termin im Kirchenkalender hat, sondern frei festgelegt werden kann. Im Anschluss an den Gottesdienst, der nicht nur Frauen, sondern allen Interessierten offen steht, gibt es beim Kirchenkaffee die Möglichkeit, über das Gehörte ins Gespräch zu kommen.
Geschrieben am:
17. April 2025