Propst Dirk Süssenbach bewirbt sich um eine zweite Amtszeit

Propst Dirk Süssenbach (52) stellt sich am Mittwoch, 26. April nach neun Jahren im Amt zur Wiederwahl durch die Kirchenkreissynode. Der Kirchenkreisrat hatte im Februar von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf eine Ausschreibung der Propststelle für die Nordpropstei zu verzichten und Süssenbach einstimmig zur Wiederwahl vorgeschlagen.

Prost Dirk Süssenbach

Bei der Wahl, die in der St. Johannis Kirche in Oldenburg stattfindet, muss die Mehrheit der Mitglieder der Kirchenkreissynode für Süssenbach stimmen, also mindestens 34 Synodale. Beschlussfähig ist die Synode, wenn mindestens 44 der 66 Synodalen anwesend sind. Die Wahl hat laut dem Nordkirchen-Gesetz für Pröpstinnen und Pröpste der Nordkirche ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit zu erfolgen. Mit der Nachbesetzung in der Südpropstei wird sich die Synode im nächsten Jahr beschäftigen, wenn Propst Barz in den Ruhestand tritt.
Der in Reinbek geborene und in Schwarzenbek aufgewachsene Dirk Süssenbach ist mit der Pastorin Claudia Süssenbach verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Neustadt. Der amtierende Vorsitzende des Kirchenkreisrates hatte sich im April 2014 im ersten Wahlgang mit 57 von damals 87 möglichen Stimmen gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt und die Nachfolge von Propst Otto-Uwe Kramer angetreten. Zuvor hatte bei Wahlen in 2012 und 2013 keiner der
jeweiligen Einzelbewerber die erforderliche Mehrheit der Stimmen erhalten.

Aufgaben & Erfolge
Die Pröpste der Nord- und der Südpropstei sind in erster Linie für die Begleitung der Kirchengemeinden sowie der Pastorinnen und Pastoren zuständig. Darüber hinaus trägt Propst Süssenbach die Verantwortung für die Arbeit des kirchlichen Verwaltungszentrums in Neustadt, während sein Amtsbruder Peter Barz für die Südpropstei und das Evangelische Zentrum in Eutin zuständig ist. In die Amtszeit der beiden Pröpste fallen das kirchliche Engagement rund um den Garten am frischen Wasser in Eutin zur Landesgartenschau 2016 und die Veranstaltungen zum Lutherjahr 2017, die über den Kirchenkreis hinaus ausstrahlen konnten.

Auf gutem Weg in die Zukunft
Zu den größten Aufgaben im Bereich des Verwaltungszentrums in Neustadt gehörte zuletzt der Umstieg von der kameralistischen Haushaltsführung auf die in der Wirtschaft übliche Doppik – ein langwieriger Prozess, der 2022 abgeschlossen werden konnte. Als Reaktion auf den Wandel in der Bestattungskultur wurde außerdem ein neues Sachgebiet Friedhof beim Kirchenkreis geschaffen, das mit besonderer Sachkenntnis die Kirchengemeinden unterstützt und rechtssichere Gebührenordnungen für die Zukunft auf den Weg gebracht hat. Wie künftig die Defizite ausgeglichen werden, die bei der im Auftrag der Kommunen wahrgenommenen Aufgaben der Friedhöfe entstehen, wird zwischen dem Kirchenkreis und den Kommunen noch zu verhandeln sein. 2020 wurde außerdem ein Diakonisches Werk für den Kirchenkreis gegründet.

Regionenprozess abgeschlossen
Aktuell beschäftigt die Kirchengemeinden vor allem noch der im Dezember 2019 von der Synode verabschiedete Pfarrstellenrahmenplan 2025, mit dem Vorgaben der Nordkirche umgesetzt werden, sowie der damit verbundene und jüngst abgeschlossene Regionenprozess, mit dem der rechtliche Rahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit mehrerer benachbarter Kirchengemeinden abgesteckt wurde. Die evangelisch-lutherische Kirche reagiert mit diesen Maßnahmen auf die demografisch absehbar sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern und die ebenfalls sinkende Zahl an Pastorinnen und Pastoren. Das sogenannte Personalplanungsförderungsgesetz der Nordkirche hatte Vorgaben für die Reduzierung von Pfarrstellen in den Kirchenkreisen gesetzt. Für den Kirchenkreis Ostholstein resultiert daraus, dass bis 2025 in den Gemeinden insgesamt 13 Vollzeit-Pfarrstellen wegfallen werden. Aus Sicht von Dirk Süssenbach liegt in dieser Entwicklung auch die zentrale Herausforderung für die Zukunft der Kirchengemeinden. Es gelte nach der Einrichtung mehrerer Pfarrsprengel in der Nordpropstei jetzt die neuen Strukturen in der Praxis zu erproben, in eine gute tägliche Zusammenarbeit zu kommen und auf positive Erfahrungen aufzubauen, sagt er.

Enger zusammenarbeiten & Synergieeffekte nutzen
Nicht nur die Gemeinden rücken enger zusammen. Auch die Kirchenkreisverwaltung setzt angesichts wachsender Aufgaben, die zunehmend fachlicher Expertise bedürfen, und angesichts der zurückgehenden Ressourcen auf eine schwerpunktmäßige Zusammenarbeit mit dem Nachbarkirchenkreis Lübeck-Lauenburg, sodass in Teilbereichen wie etwa dem Fundraising oder der Personalverwaltung Synergieeffekte erzielt werden können. „Mein Ziel ist, den Wandel in unserer Kirche mit Gottes Hilfe aktiv und positiv zu gestalten anstatt den Mangel zu verwalten. Ich bin guter Dinge, dass unsere Kirchengemeinden auf ihre neuen Erfahrungen werden aufbauen können und dass die Gemeinden dank der vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden auch zukünftig sehr lebendige Orte sein werden, an denen die frohe Botschaft des Evangeliums mit Leben gefüllt wird“, so Propst Süssenbach.

Geschrieben am:

25. April 2023

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