Wort zu Himmelfahrt von Propst Peter Barz: Zwischen Himmel und Erde
Manchmal sind wir im siebten Himmel oder wir erleben den Himmel auf Erden. Ich lege mich gern auf den Rücken, blicke in den offenen Himmel, beobachte den Lauf der Wolken. Dabei merke ich, wie mein Körperkontakt mit dem Boden und mein Blick in die unendlichen Weiten mich in einen Zwischenraum versetzen. Eine tiefe innere Ruhe erfüllt mich.

Aber wie soll ich das verstehen: Jesus ist in den Himmel aufgefahren? Für mich ist das ein Bild: Jesus ist auferstanden, er lebt. Und trotzdem ist er so nicht real erfahrbar, nicht so klar im Gegenüber – oder doch? Manche fühlen sich gerade in schweren Situationen von ihm begleitet. Ist das real? Diese Erfahrung, dieses Gefühl ist jedenfalls eine Tür in eine andere Wirklichkeit.
An „Christi Himmelfahrt“ erinnert sich die christliche Gemeinde an den Abschied Jesu von seinen Jüngern 40 Tage nach seiner Auferstehung. Die biblische Geschichte erzählt, wie er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben wird. Für mich ist das ein Bild, das sagt: Er kehrt zurück zu Gott. Und daher ist der Himmel dort, wo Jesus ist. Und so leben wir als Christenmenschen zwischen Himmel und Erde – im Hier und Jetzt, in unserer Gegenwart. Darin können wir eben den Himmel entdecken, selbst wenn Wolken ihn zu verbergen scheinen.
Machen Sie sich doch am „Himmelfahrtstag“ auf die eigene Entdeckungsreise. Wo öffnet sich für mich der Himmel: Im Glanz der Gesichter meiner Mitmenschen? In Momenten der Freude und Liebe? In der tiefen Erfahrung, dass ich eins bin mit Gott und den Menschen? Oder geht um eine ganz andere himmlische Erfahrung? Und wenn Ihnen nichts Besseres einfällt: Legen Sie sich einfach auf den Rasen, blicken Sie in den Himmel, beobachten Sie, was mit Ihnen passiert.
Wie auch immer: Ich wünsche Ihnen an diesem Tag – und an vielen Tagen, die folgen mögen – die Erfahrung des offenen Himmels.
Ihr Propst Peter Barz
Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Ostholstein, Propstei Eutin
Geschrieben am:
18. Mai 2023
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