Osterbotschaft: „Mir wird dieser Sabbat in der Mitte der Ostertage immer wichtiger“
Zu Ostern begleiten wir Jesus auf seinem Weg: vom Tag seines Leidens und Sterbens bis hin zum Tag seiner Auferstehung. Viele Gottesdienste prägen den Karfreitag und Ostersonntag. Der Tag in der Mitte - der Karsamstag – erscheint ungestaltet. Ein Tag der Stille - der Grabesruhe - weshalb Orgel und Glocken schweigen. Nach den Evangelien ist dieser Tag ein Sabbat gewesen.

Mir wird dieser Sabbat in der Mitte der Ostertage immer wichtiger, denn im Verborgenen der Grabeshöhle findet hier der Übergang vom Tod ins Leben statt, die Wandlung, die die Tränen des Karfreitags trocknet und dem Osterlachen und der Auferstehungsfreude Raum gibt.
Nach der Bibel ist der letzte der sieben Schöpfungstage der Sabbat. Ein Ruhetag, der eine endzeitliche Hoffnung in sich trägt, auf Hebräisch „Tikkun Ha-Olam“: das Zerbrochene wird heil – das Unvollkommene vollendet – das Zerstörte wiederhergestellt. Mit dem Sabbat wirkt Gott Heil und Erlösung für die Menschen.
Frère John aus Taizé schreibt, dass wir Menschen unserer Zeit an einem „Karsamstag der Geschichte“ leben. Gott scheint in Krieg, Leid, Zerstörung und der Klimakatastrophe abwesend zu sein. Menschen empfinden sein Schweigen oder erleben ihren Glauben wie abgestorben. Aber im Verborgenen bereitet Gott längst Neues vor. Diese Osterhoffnung teile ich.
Ihr Propst Dirk Süssenbach
Kirchenkreis Ostholstein, Propstei Oldenburg
(Das Wort zum Sonntag ist zu Ostern veröffentlicht in den Lübecker Nachrichten.)
Geschrieben am:
8. April 2023
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