Synode beschließt neue Satzungen

Wahlvorbereitungsausschuss für Propstnachfolge gewählt.
„Das lag uns ein bisschen auf der Seele“, sagte Präses Dr. Peter Wendt am Ende der Kirchenkreissynode am vergangenen Freitagabend (1. Dezember). Gemeint war der Umstand, dass bis zuletzt nicht sicher war, ob bei Schnee und Eis genügend Synodale aus ganz Ostholstein den Weg nach Bad Malente finden würden, um einen wichtigen Beschluss zu fassen, für den eine Zweidrittelmehrheit erforderlich war.

Doch 49 von 66 Synodalen waren aus ganz Ostholstein gekommen und so die Beschlussfähigkeit gegeben. Gekommen war auch Kreispräsidentin Petra Kirner, die ein Grußwort sprach.

Auf der Tagesordnung standen vor allem die Änderung zweier Satzungen sowie die Besetzung eines Wahlvorbereitungsausschusses zur Nachfolge von Propst Peter Barz, der Ende Juni 2024 in den Ruhestand geht.

„Zum Glück nicht alle Jahre – aber alle paar Jahre wieder muss ein Kirchenkreis seine Satzung auf veränderte Rechtssetzungen innerhalb der Nordkirche hin überprüfen und anpassen“, begründete Propst Dirk Süssenbach den Entwurf einer neuen Kirchenkreissatzung, die unter anderem auf mehr Effizienz in den Abläufen, größere Verständlichkeit, den Abbau von Proporzregelungen und vor allem die Anpassung an das geltende Nordkirchenrecht abzielt – und künftig auch mit einfacher Mehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Synode geändert werden kann. In der Sache war die von einer Arbeitsgruppe des Kirchenkreisrates vorbereitete neue Satzung unumstritten. Änderungsbedarf wurde aber bei geschlechterspezifischen Ausdrücken gesehen: Während im Entwurf etwa von „Pröpstinnen und Pröpsten“ gesprochen wurde, sollte – so der Einwand eines Synodalen – doch überall im Text lieber der Begriff „pröpstliche Personen“ Verwendung finden. Auch für andere Funktionen solle das gelten, wurde ergänzt. „Wir haben inzwischen in jeder Stellenausschreibung die Unterscheidung männlich, weiblich, divers. Wenn wir das in unserer Satzung abbilden in dem Wort ‚pröpstliche Person‘, ist das weitaus zeitgemäßer, als wenn wir binäre Geschlechtsbezeichnungen verwenden“, meldete sich Pastor Frank Karpa zu Wort.

Eine Minderheit sah das zwar nicht so, doch als der neue Satzungsentwurf inklusive dieser neu eingefügten Formulierungen zur Abstimmung gestellt wurde, fiel das Ergebnis eindeutig aus: Mit 48 Ja-Stimmen wurde die neue Satzung bei nur einer Gegenstimme angenommen. Der Entwurf einer neuen Finanzsatzung, die Verwaltungsleiter Dr. Matthias Hoffmann einbrachte, wurde sogar einstimmig beschlossen (bei einer Enthaltung).

Blieb noch die Wahl derjenigen, die ab Januar in einem Ausschuss die Wahl zur Nachfolge von Propst Peter Barz vorbereiten sollen. Dem nun in mehreren Wahlgängen bestimmten neunköpfigen Gremium gehören neben Bischöfin Nora Steen und einer weiteren Person der Kirchenleitung qua Amt weitere vier ehrenamtliche Synodale, eine Pastorin und ein Pastor sowie eine Mitarbeiterin des Kirchenkreises – alle aus dem Kreis der Synodalen – an. Der Ausschreibungstext soll im Januar veröffentlicht werden. Bewerbungsschluss für die Position ist dann Ende März. Die neue Kirchenkreissynode wird unmittelbar nach ihrer Konstituierung am 27. April über die vom Vorbereitungsausschuss getroffene Vorauswahl aus den eingegangenen Bewerbungen informiert, sodass im Mai und Juni die Vorstellungsverfahren erfolgen können. Gewählt werden soll eine neue pröpstliche Person dann noch vor den Sommerferien. Peter Barz (65) ist seit 2014 als Propst in der Propstei Eutin im Amt.

Propst Dirk Süssenbach (li.) im Gespräch mit Propst Peter Barz
Foto: KKOH/ Heinen

Propst Dirk Süssenbach (li.) im Gespräch mit Propst Peter Barz

Geschrieben am:

4. Dezember 2023

Diesen Artikel teilen: